Herrlich weihnachtlich kommt er daher – der schokoladige Gewürzkuchen nach Großmutters Art.
Für uns gehört der Gewürzkuchen zu Weihnachten, wie ein Weihnachtsbaum. Der Kuchen wird nicht unbedingt nach dem Essen gereicht, er steht vielmehr die gesamten Weihnachtstage in der Küche und jeder der Lust darauf hat, nimmt sich ein Stück.
Aber auch in der Vorweihnachtszeit ist dieser Kuchen ein ständiger Begleiter. Er ist schnell gebacken und schmeckt gerade nach 1-2 Tagen besonders aromatisch, wenn die ganzen Aromen durchgezogen sind und sich die Gewürze darin entfaltet haben.
Ich backe ihn eigentlich immer für die Weihnachtsfeiern in Schule und Kindergarten. Für meine Nachbarinnen backe ich ihn, zum Adventskranzbasteln und für meine Freundin zum Geburtstag. Man kann den Kuchen in einer Kastenform oder in einer Springform backen, er gelingt in jeder Form.
Das Rezept ist Uralt. Daher auch der Name Großmutters Gewürzkuchen. Das Rezept stammt aus dem Koch- und Backbuch meiner Urgroßmutter, welches sie im Hauswirtschaftsunterricht benutzt hat. Das Buch ist noch in Altdeutscher Schrift geschrieben und leider fehlt der Buchdeckel und die ersten Seiten, sonst könnte ich euch sagen, aus welchem Jahr das Buch und das Rezept stammen. Was ich aber weiß ist, dass das Buch von Dr. Oetker sein muss, denn in den Zutaten stehen immer Produkte von Dr. Oetker.
Übersetzung:
Gewürzkuchen
Abbildung Nr. 4
Zutaten: 125 g Butter, 350 g Zucker, 320 g Mehl, 125 g Schokolade, 4 Eier, 1/2 Eßlöffel Nelken (gestoßen), 1 Teelöffel Zimt, 1/2 Muskatnuß, 1 Tasse Milch (1/4 Liter), 1 Päckchen Dr. Oetker´s Backpulver „Backin“.
Zubereitung: Die Butter rührt man schaumig, gibt Zucker, Eigelb, das gesiebte und mit dem Backin gemischte Mehl, Milch hinzu und zuletzt die geriebene Schokolade, die Nelken, Zimt, Muskatnuß und den Eierschnee, füllt die Masse in eine gefettete Form und backt den Kuchen 1-1/2 Stunden.
Wie ihr seht, wird für den Kuchen echte Schokolade verwendet. Sowas wie diese Blockschokolade, habe ich mir von meiner Oma sagen lassen. Ebenso seht ihr, dass es keine Angabe zur Hitze des Backofens gibt. In anderen Rezepten steht gelegentlich sowas wie „bei gelindem Feuer“ das finde ich sehr amüsant. Jedoch erfordert es auch ein wenig Detektivarbeit um die richtige Temperatur heraus zu finden.
Die Blockschokolade habe ich gegen Backkakao ausgetauscht, damit klappt es sehr gut und der Kuchen wird herrlich schokoladig. Ihr könnt das gerne halten, wie ihr es möchtet, ob Blockschokolade oder Backkakao ist euch überlassen.
Zutaten:
125g weiche Butter oder Margarine
300g Zucker
4 Eier
320g Mehl
1 Pck. Backpulver
1/2 EL Nelken – gemahlen
1 TL Zimt – gemahlen
1/2 TL Muskatnuss – gemahlen
125g Blockschokolade oder 125g Backkakao
250ml Milch
Vorbereiten: Backform (Springform oder Kastenform) einfetten und mit Mehl ausstreuen. Backofen auf 180°C vorheizen. Eier trennen, Eiweiß zu Schnee schlagen. Mehl, Backpulver, Nelke, Zimt und Muskatnuss mischen und sieben. Evtl. Blockschokolade raspeln.
- Die weiche Butter mit dem Zucker schaumig schlagen.
- Eigelbe dazu geben, gut durch rühren.
- Gesiebte Mehlmischung dazu geben.
- Milch dazu geben und den Backkakao bzw. geraspelte Schokolade einrühren.
- Zum Schluss den Eischnee kurz unterheben.
- Teig in die vorbereitete Form geben, bei 180°C für ca. 1-1 1/2 Stunden backen. Ich empfehle nach 1 Stunde die Stäbchenprobe zu machen!
- Nach dem Backen den Kuchen für ca. 10 Min. in der Form auf einem Rost abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf dem Rost vollständig erhalten lassen.
Den Zucker habe ich reduziert, da der Kuchen auch so sehr aromatisch ist.
Optional:
Zuckerguss – 200-250g gesiebter Puderzucker mit 1-2 EL Wasser, Milch, Zitronensaft, Orangensaft usw. verrühren und auf dem Kuchen verteilen.
Schokoraspeln, Nüsse, Trockenfrüchte usw. auf dem Zuckerguss verteilen, bevor dieser gänzlich getrocknet ist.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Hier das Rezept als PDF: Großmutters Gewürzkuchen